Disclaimer: Ich arbeite für den Verlag, der dieses Buch herausgibt. Die Meinungen auf diesem Blog sind aber meine eigenen ehrlichen Einschätzungen und ich stelle hier nur Bücher vor, die mich persönlich begeistert haben.
Weiter geht’s mit dem #femtember2022 und natürlich darf auch dieses Mal kein Sachbuch fehlen. Wut. Mut zum Zorn von Johanna Kuozcik habe ich vor ein paar Monaten gelesen. Es ist eine kurze, treffsichere Lektüre, aber ich muss sagen, dass ich mehr Neues von dem Buch gelernt habe, als ich erwartet hätte.

Wo die Wut herkommt
Johanna Kuroczik ist selbst studierte Medizinerin, arbeitet aber als Journalistin (und kann toll schreiben!), deshalb kommen wir in ihrem Essay nicht um ein paar biologische Infos der Emotion Wut drum herum. Ich fand diese Einblicke tatsächlich ziemlich interessant, überlasse es aber euch selbst, das genauer nachzulesen. Wichtig finde ich für diesen Blogpost festzuhalten, dass Wut wie alle Emotionen ja durchaus eine Berechtigung hat, dass sie uns mit den richtigen Hormonen hilft, zu kämpfen und uns zu verteidigen. Das liefert schon mal die Basis für die Hauptaussage des Buchs, auf die ich gleich noch zu sprechen komme.
Die weibliche Wut
Ein großer Teil des Buchs dreht sich um die weibliche Wut, weshalb es sich hier auch definitiv um feministische Literatur handelt. Denn während zornige Männer gerne als mächtige, furchteinflößende, aber eben auch Respekt gebietende Herrscher oder Kämpfer dargestellt werden (vom rasenden Achilles, der Rache übt, bis hin zum alttestamentlichem Zorn Gottes ist da alles mit dabei), werden wütende Frauen gerne als hysterisch bezeichnet. Sie nerven und werden im besten Fall belächelt, früher sogar oft weggesperrt. Denn Wut (oder eher Zorn) gilt als männlich. Wut ziert sich nicht für eine Frau – wenn sie wütend ist, dann muss ja wohl irgendwas nicht mit ihr stimmen. Was natürlich absoluter Schwachsinn ist. Frauen können genauso wütend sein wie Männer und ich würde sagen, sie haben sogar mehr Gründe, um wütend zu werden.
Wut schafft Veränderung
Was mich nun zur Message des Buchs von Johanna Kuroczik bringt, dass nicht umsonst den Untertitel Mut zum Zorn trägt. Denn ohne Wut gäbe es auch keine Veränderung. Das Wunderbare an uns Menschen ist, dass wir Ungerechtigkeit meist nicht ertragen können. Ungerechtigkeit macht uns wütend, ob sie sich nun auf uns selbst bezieht oder auf andere. Dementsprechend machen uns auch Diskriminierung und Unterdrückung in der Gesellschaft wütend und genau diese Wut gibt uns die Motivation und auch die Kraft, was dagegen zu unternehmen. Wut heizt uns an, sie sagt uns: So kann es nicht weitergehen, wir müssen was dagegen tun! Deshalb ist Wut so wichtig für unsere Welt. Johanna Kuroczik zeichnet nach, wie Wut bei den wichtigsten Revolutionen und Bewegungen unserer Geschichte eine entscheidende Rolle gespielt haben und zeigt auf, wieso wir auch heute wütend sein sollten und für unsere Rechte und die der anderen einstehen sollten. Das fand ich extrem mitreißend und aufmunternd, weshalb ich das Buch nur allen ans Herz legen kann.
Das Buch Wut ist übrigens ein Teil der Todsünden-Buchreihe. Ich habe auch den Band Gier aus der Reihe gelesen, der sich um Profitgier und Ausbeutung dreht und mir aus der Seele gesprochen hat. Jetzt erscheinen die nächsten Bände Lust und Völlerei – vor allem auf Ersteres freue ich mich schon sehr!
Kennt ihr das Buch oder andere Bücher zum Thema weibliche Wut? Worüber seid ihr wütend? Macht ihr auch beim #femtember mit? Lasst mir gerne eure Gedanken, Buchtipps und Bloglinks in den Kommentaren!
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