#femtember 2021: Einleitung und Leseliste

Hurra – es ist #femtember! #femtember ist eine Bloggeraktion, die von Nico im Buchwinkel ins Leben gerufen wurde. Ich habe die Aktion letztes Jahr entdeckt, weil ich auf Nicos Interview mit Judith C. Vogt zum Thema gendergerechte Sprache in der Literatur gestoßen bin, das er im Rahmen des #femtember veröffentlicht hat. Seitdem war mir eigentlich schon klar, dass ich 2021 auch mitmachen möchte.

Ich plane bereits seit Monaten, was ich für den #femtember lesen möchte, sammle Tipps, habe mir einige Bücher besorgt, eine Leseliste aufgestellt und auch schon begonnen zu lesen. Aber wie das so ist, wurden meine Pläne dann irgendwie über den Haufen geworfen und jetzt ist meine Leseliste ziemlich durcheinandergeraten. Trotzdem möchte ich euch hier meine #femtember Bücherauswahl vorstellen, auch wenn ich nicht versprechen kann, dass ich sie wirklich alle im September noch lesen und besprechen werde. Aber ein paar Beiträge, die es diesen Monat geben soll, kann ich euch trotzdem schon verraten.

Magie von Ines Witka (Erotikroman)

Dieses Buch habe ich bereits vor ein paar Monaten gelesen, aber mir war sofort klar, dass es das perfekte Buch für den #femtember ist, denn es behandelt explizit feministische Themen, insbesondere im Zusammenhang mit weiblicher Sexualität, die in feministischer Literatur meiner Meinung nach normalerweise viel zu oft auf der Strecke bleibt. Magie ist der dritte Teil der Theater der Lust Trilogie, die von einer jungen, frisch geschiedenen Frau erzählt, die mithilfe eines erotischen Theaters und ihrer Beziehung zu dessen wunderbar exzentrischen BetreiberInnen, zurück zu sich selbst findet. Es wird im #femtember einen Post zum Thema Feminismus und Erotik geben, für das ich bereits ein Video-Interview mit der Autorin von Magie, Ines Witka, geführt habe, das absolut faszinierend war.

Die Teetrinkerin von Christina Brudereck (Roman)

Die Teetrinkerin habe ich auch bereits vor meiner offiziellen #femtember-Leseliste gelesen und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das Buch erzählt von einer Menschenrechtsanwältin in Indien, es behandelt feministische Themen, aber immer im Rahmen der globalen Gerechtigkeit. Es geht um Arbeiterinnen in Indien und das Buch macht viele globale Probleme deutlich wie Ungleichheit, Kapitalismus, Rassismus und Sexismus. Diese Schnittstellen möchte ich gerne in einem Blogpost zum Thema Feminismus, Rassismus und soziale Ungleichheit betrachten. Außerdem ist das Buch in gendergerechter Sprache geschrieben, weshalb es ebenfalls in meinem Post zum nächsten Buch Erwähnung finden könnte.

Sprache und Sein von Kübra Gümüsay (Sachbuch)

Sprache und Sein lese ich momentan in meinen Mittagspausen. Ich hoffe, dass ich es schaffe, es rechtzeitig fertigzulesen, doch es ist zum Glück einfach geschrieben und absolut faszinierend. Die Autorin wirft wichtige Themen auf und argumentiert überzeugend, deshalb möchte ich zu dem Buch einen #femtember Blogpost zum Thema Feminismus und Sprache erstellen.

Girl, woman, other von Bernardine Evaristo (Roman)

Girl, woman, other (auf Deutsch: Mädchen, Frau, etc.) habe ich fast einen Monat lang gelesen, bevor ich es aufgegeben habe. Das bedeutet aber nicht, dass das Buch schlecht ist! Es erzählt von schwarzen Frauen in Groß-Britannien und ihren individuellen Geschichten. Die Geschichten waren sehr interessant und haben häufig den Fokus auf Themen wie Rassismus und Sexismus gelegt. Auch die Figuren haben mich fasziniert. Aber es ist nun mal ein schwieriges Buch zu lesen, sowohl inhaltlich als auch sprachlich und ich muss ehrlich sagen, dass ich im Moment nicht die Kraft dazu habe. Ich sehne mich gerade eher nach Büchern, die mich in fremde Welten entführen, anstatt mir die Missstände der Realität vor Augen zu halten. Auch solche Bücher lese ich gerne, doch es kommt immer auf meine aktuelle Stimmung an. Deshalb habe ich Girl, woman, other jetzt erst einmal zur Seite gelegt, möchte es aber wann anders weiterlesen. Trotzdem kann es sein, dass es in dem ein oder anderen #femtember Post Erwähnung findet, z.B. im Beitrag zu Feminismus, Rassismus und soziale Ungleichheit.

Ich bin Gideon von Tamsyn Muir (Science Fantasy)

Dass ich Girl, woman, other nicht fertiggelesen habe, liegt auch daran, dass ich zufällig Ich bin Gideon als Mängelexemplar entdeckt habe, nachdem es mir jemand für den #femtember empfohlen hat. Es kam mir vor, wie genau das richtige Buch, das mich in fremde Welten entführen kann, deshalb lese ich es im Moment. Bisher würde ich es nicht unbedingt als explizit feministisch bezeichnen, auch wenn eigentlich alle wichtigen Figuren Frauen sind inklusive der Protagonistin Gideon, aber ich bin gespannt, was da noch kommt. Das Buch wird als Science Fiction verkauft, aber ich würde es persönlich eher als Fantasy beschreiben. Es ist düster. Es spielt auf Planeten, auf denen Skelette als Diener*innen fungieren und die Toten zwischen okkulten Priester*innen herumwandeln. Ich mag ja düstere Fantasy ganz gerne und die Geschichte fesselt mich, auch wenn ich mich schon ab und zu frage, was ich da eigentlich gerade lese. Je nachdem, wie der Rest des Buchs verläuft, kann ich mir vorstellen, es in einem #femtember Post zum Thema Feminismus und Fantasy/Science Fiction vorzustellen.

Elektro Krause von Patricia Eckermann (Roman)

Noch eine Empfehlung, die ich günstig als E-Book gefunden habe, weshalb ich es mir direkt heruntergeladen habe. Ich denke, das Buch behandelt auch Überschneidungen von Rassismus und Sexismus, was ich interessant finde, auch wenn ich nicht mehr so genau weiß, worum es eigentlich noch geht. Es würde also vielleicht zum Beitrag Feminismus, Rassismus und soziale Ungleichheit passen. Ob ich allerdings noch dazu kommen werde, Elektro Krause für den #femtember zu lesen, weiß ich nicht.

Wasteland von Judith C. Vogt (Science Fiction)

Da das Interview mit Judith C. Vogt letztes Jahr der Grund war, dass ich überhaupt auf den #femtember aufmerksam geworden bin, darf ihr Apokalypse-Roman Wasteland auf meiner Leseliste natürlich nicht fehlen. Ich werde das Buch wahrscheinlich als nächstes lesen und freue mich schon darauf. Wasteland könnte auch Erwähnung finden im Post zu Feminismus und Fantasy/Science Fiction.

Soulless von Cail Carriger (Science Fantasy)

Soulless ist der erste Teil einer Trilogie, der mir von einer Schreibfreundin empfohlen wurde, deshalb freue ich mich ganz besonders darauf, das Buch zu lesen und zu besprechen. Das Buch wurde mir als Sci Fi vorgestellt, aber soweit ich weiß gibt es übernatürliche Wesen, also vielleicht geht es eher in Richtung Fantasy, was für mich bei meiner aktuellen Lesestimmung auch in Ordnung wäre. Von dem, was ich bisher darüber gelesen habe, soll es ein bisschen lustig sein und die Autorin hat auch einen Schreibratgeber zur Heroine‘s Journey (einer Alternative zur Hero’s Journey, auf die sich viele Autor*innen berufen) geschrieben, was mich neugierig macht. Auch Soulless würden sicher gut zum Beitrag Feminismus und Fantasy/Science Fiction passen, der mir besonders am Herzen liegt, weil ich finde, dass es gerade in diesen beiden Genres zu oft sexistische Frauenbilder und Klischees gibt.

Also, wie ihr seht, wird es mir an feministischer Lektüre nicht mangeln. Was sind eure liebsten feministischen Bücher? Und macht ihr vielleicht auch beim #femtember mit? Dann lasst mir gerne Links zu euren Beiträgen in den Kommentaren! Ich freue mich riesig darauf, mich diesen Monat mit euch zu feministischen Büchern und Themen auszutauschen!

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10 Kommentare

  1. Ah schade, dass ich so mit dem Feed lesen hinterher hänge, der femtember interessiert mich auch. Glücklicherweise ist ja aber der Name sehr frei auslegbar. Es kommt ja auch noch ein November und ein Dezember :)
    Sehr coole Bücherauswahl! Sehr divers auch in den Genres. Ich lese auch gern feministisch angehauchte Literatur oder lege allgemein Wert darauf divers zu bleiben, was die Autor*innenwahl betrifft. Vor einigen jahren fiel bei mir mal der Groschen, dass ich überwiegend Literatur von männlichen Autoren lese und habe mich dann mal mehr umgeschaut. Das wohl feministischste Buch, was ich vor kurzem gelesen habe war „Der blinde Mörder“ von Margaret Atwood, die sowieso häufig eine entsprechende Tonalität hat. Anfangs war das Buch ein bisschen dröge, aber es entwickelt sich spannend. Es handelt von zwei Industriellentöchtern, Schwester, die naja, Kinder ihrer Zeit sind und gezwungen durch ihre Umwelt Leben leben, die sie sich selber nicht ausgesucht hätten, aber keine Wahl hatten. Oder nicht mutig genug waren auszubrechen.

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  2. Tala T. sagt:

    Hallo Sunita,
    ich bin auch gerade über den femtember gestolpert und ja, ich will richtig gerne mitmachen! Ich glaube, mir fällt auch schon was ein, ich schreib dir, wenn ich so weit bin. Lieben Dank für die vielen tollen Buchempfehlungen!
    Ganz viele Grüße,
    Tala

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  3. Nico aus dem Buchwinkel sagt:

    Hey Sunita =)

    Wie schön, dass du mitmachst! Und welch coole Leseliste! „Ich bin Gideon“, „Wasteland“, „Sprache und Sein“, alles großartige Bücher. Und Ines Witka macht (glaube ich) sogar dieses Jahr beim #femtember mit.

    Ich bin gespannt auf deine Berichte. Liebe Grüße,
    Nico

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    1. Sunita sagt:

      Ja, bei meinem Interview mit Ines Witka kam die Sprache natürlich auch auf den femtember und dann hatte sie Lust, auch mitzumachen. Bin schon sehr gespannt :)

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  4. murphy sagt:

    Hallo Sunita… mir gefällt die Aktion und bin gespannt, was du alles dazu bloggen wirst. Ich lese gerade auch Ich bin Gideon und empfinde es ähnlich, es fällt mir schwer der Geschichte zu folgen, weil ständig diese ganzen düsteren Umgebungen und Details beschrieben werden, trotzdem will ich wissen, wie es weiter geht (bin noch ziemlich am Anfang).
    Science Fiction ist mein bevorzugtes Genre und ich habe mir in letzter Zeit bewusst Romane von Autorinnen gekauft um diese zu unterstützen. Besonders gut gefiel mir Companions von Katie M. Flynn, weil da fast alle Figuren weiblich sind und die Geschichte ist auch schön. Martha Wells hat in „Tagebuch eines Killerbots“ einen Roboter geschaffen, der sich vor Menschen schämt und kein Geschlecht annehmen will. Auch in diesem Buch sind viele Rollen weiblich, was man aber erst in der Mitte merkt. Die Autorin hat das ganz geschickt gemacht indem sie neutrale Namen benutzt und sich auf die Ränge und Handlungen konzentriert. (Ich liebe dieses Buch) …und Ann Leckie benutzt für ihren Roman Die Maschinen für die Bewohner ihres Imperiums ausschließlich weibliche Bezeichnungen.
    Diese Romane sind nicht explizit feministisch, aber als Leserin fühle ich mich einfach eher angesprochen. Und es zeigt, dass auch Frauen eine Mission durchziehen können und dabei noch ziemlich cool sind. (Auf meinem Blog habe ich die Bücher beschrieben: https://sallyspacenovels.wordpress.com/alle-beitraege )
    Liebe Grüße und viel Spaß im #Femtember :)

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    1. Sunita sagt:

      Danke für die Tipps, die freuen mich wirklich sehr! Ich liebe nämlich auch Sci Fi, muss aber zugeben, dass ich da bisher hauptsächlich Bücher von Männern lese. Zeit, das zu ändern :) Bin gespannt, wie es dir weiter ergeht mit Ich bin Gideon.

      Gefällt 1 Person

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